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Gewitter Unwetter 11-12.07.2023

Am 11. Juni lag feucht heisse Luft in der Schweiz die im Vorfeld einer Kaltfront von Süden her in die Schweiz gelangte. Zudem deckelte ein schwaches Hoch die Heissluft bis am frühen Abend, sodass am Nachmittag praktisch keine Gewitter entstanden konnten. Die Kaltfront rückte von Westen näher bis nach Westfrankreich vor und löste in Frankreich etwas westlich der Schweiz vor 18:00 erste sehr starke Gewitterzellen aus. Diese Gewitterzone wanderte ostwärts Richtung Schweiz. Die Gewitterzone formierte sich zwischen 19:00 und 20:30 zu einer Mesozyklone. Eine Mesozyklone ist ein kleines Tiefdruckgebiet das aus Gewittern entstehen kann.

Radarbilder: Copyright: Meteotest AG, Datenquelle: Meteoschweiz

Das Radarbild oben zeigt die Mesozyklone um 20:50. Die Gewitterzelle bei Luzern bewegte sich etwas nördlicher an unserer Region vorbei, die Böenfront bewegt sich an der gesamten Linie, die unteren roten Pfeile. Die Böenfront rollte dann so zwischen 21:15 und 21:30 über das Gebiet Ybrig. Dabei kam es zu sehr starken Sturmböen aber nur zu wenig Niederschlag. Es gab ein Druckanstieg von 4hPa in 30 Minuten. Die Temperatur viel von 28°C auf 23°C.

Radarbilder: Copyright: Meteotest AG, Datenquelle: Meteoschweiz

Auf dem Radarbild vom 21:35 ist die Mesozyklone sehr gut erkennbar. Die roten Pfeile symbolisieren die heisse Luft die vor der Böenfront reinkommt, die blauen sind eigentlich noch etwas näher bei den Gewitterzellen, dort ist die Böenfront die die Kaltluft rausdrückt und zu den starken Sturmböen geführt hat. In Basel kam es zu Schäden, dort und andernorts vermutet man Downburst durch Gewitterzellen. Gewitterzellen in Verbindung mit Böenfronten lassen die kalte Luft zusammen mit dem starken Niederschlag noch schneller nach unten stürzen was zu noch stärkere Windböen bis zu Orkanböen führen kann. Es gab vielerorts auch in niedrigeren Lagen Böen von über 110 km/h und auf den Erhöhungen teils über 140 km/h. Dann zog die Mesozyklone Richtung osten ab. Auf deren Rückseite folgten weitere Gewitterzellen. Diese brachten dann in der Region Ybrig um Mitternacht herum bis etwas 01:30 teils starke Windböen und starke Schauer mit einigen Blitzeinschlägen. Die Luftmasse die nach dem Durchzug zurückbliebt war nicht mehr feuchtheiss, sondern feuchtwarm. Es kam aus dieser praktische den ganzen Mittwoch über wiederholt zu Schauern und teils auch stärkeren Gewittern, vorallem den Voralpen entlang. Teils auch im Mitteland und bis in das Zürcher Oberland und den Bodensee, Und dem Tessin. Diese Gewitter hatten teils auch Hagel enthalten. So kam während des ganzen Mittwochs in Oberiberg eine Regensumme von ca. 50mm zusammen.

Unten die Satelliten Animation von 11.07.23 17:00 bis 12.07.23 03:00 MESZ, und die Animation der Blitzkarten von 11.07.23 17:00 bis 12.07.23 02:44 MESZ

Satellitenbilder: Quelle wetterzentrale.de / EUMETSAT – Animiert, Marty Stefan

Quelle: blitzortung.org / Animiert: Marty Stefan

Marty Stefan, 13.07.2023 10:45

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